Auszeichnung für außergewöhnliche Verdienste um die Qualität und Weiterentwicklung im Rettungswesen in Österreich im Parlament verliehen
(c) Parlamentsdirektion/Arman Rastegar
Die Gewinner:innen des Camillo Award 2025 mit den Pat:innen und Nationalratspräsident Walter Rosenkranz im Nationalratssaal des Österreichischen Parlaments.
Das Parlament und der Bundesverband Rettungsdienst (BVRD.at) verliehen gestern Abend im Nationalratssaal zum sechsten Mal die Camillo Awards, um herausragende Leistungen in der präklinischen Notfallversorgung zu würdigen. Geehrt wurden Sanitäter:innen, die durch ihr Engagement und ihre Innovationskraft die Qualität des österreichischen Rettungsdienstes verbessern. Damit soll ein sichtbares Zeichen der Anerkennung für die Leistungen und Verdienste in der präklinischen Notfallversorgung gesetzt und ein Anreiz geschaffen werden, den Anliegen eines hochwertigen und patientenorientierten Rettungsdienstes mehr öffentliches Augenmerk zu schenken.
Die Bedeutung der Anerkennung für die Leistungen der Sanitäter:innen hob auch Nationalratspräsident Walter Rosenkranz in seinen Eröffnungsworten hervor. Die Rettungskräfte würden oft „im Hintergrund Leben schützen, Leiden lindern und Verantwortung übernehmen“. Gerade in Zeiten knapperer Ressourcen und zunehmender Herausforderungen sei es umso wichtiger, diesen Einsatz vor den Vorhang zu holen, so Rosenkranz. Denn es brauche solche Vorbilder, die „nicht nur ihren Dienst tun“, sondern auch „mit Herz und Weitblick gestalten“.
Günter Bildstein, ehemaliger CEO und Leiter der Rettung St. Gallen ging in seiner Keynote auf die Geschichte des Rettungsdienstes in der Schweiz sowie die Bedeutung des Ausbildungs- und Qualitätsmanagements für dessen Entwicklung ein. Sein Fazit war, dass Veränderungen pragmatisch erfolgen und aus der Praxis kommen sollten. Es gelte nicht auf die Politik zu warten, sondern selbst aktiv zu werden, riet Bildstein den Sanitäter:innen. Denn entscheidend müsse sein, was das Rettungswesen und damit die Versorgung für die Patientinnen und Patienten weiterbringt.
Clemens Kaltenberger, Präsident des Bundesverband Rettungsdienst, sprach über die Entstehung des von ihm initiierten Awards und zeigte sich erfreut, dass die Reform des Sanitätergesetzes Eingang in das aktuelle Regierungsprogramm gefunden hat. Jurymitglied und Bundesgeschäftsführerin der Johanniter, Petra Grell-Kunzinger gewährte einen Blick hinter die Kulissen des Entscheidungsprozesses für die Verleihung des Camillo Awards. Durch den Abend führte Gernot Grömer, Moderator und Direktor des Österreichischen Weltraumforums.
Insgesamt konnten 11 Awards in 8 Kategorien vergeben werden.
Hannah Rusterholz von den Johannitern Kärnten erhielt den Preis in der Kategorie „Herausragende Leistungen“. Sie war die treibende Kraft hinter der Einführung moderner Medizinprodukte wie Videolaryngoskope (Instrumente zur Inspektion des Kehlkopfes), Kapnometer (Geräte zur Messung des Gehalts an Kohlenstoffdioxid in der Ausatemluft) und elektronischer Raupen-Tragstühle – Innovationen, die Patientensicherheit erhöhen und das Personal entlasten.
Ebenfalls für seine herausragenden Leistungen wurde Bertram Schedler vom Roten Kreuz Tirol geehrt, der mit „HERZsicher Region Reutte“ ein einzigartiges Vorzeigeprojekt initiiert, um eine ländliche Region flächendeckend mit lebensrettenden Defibrillatoren auszustatten.
In der Kategorie Ausbildungskonzept reüssierten Isabella Mitter vom Roten Kreuz Tirol und David Purkarthofer vom Medizinercorps Graz des Roten Kreuzes Steiermark. Mitter schuf mit der Schulung „Umgang mit Betroffenen häuslicher Gewalt im Rettungsdienst“ ein einzigartiges Ausbildungskonzept, das neue Maßstäbe in der Gewaltprävention im Rettungsdienst setzt. Purkarthofer setzte die Einführung fokussierter Sonographie durch Notfallsanitäter von der Konzeptentwicklung über Ausbildung bis zur Qualitätssicherung um. Das Projekt erweitert die präklinische Diagnostik, ermöglicht schnellere Entscheidungen und verbessert die Patientenversorgung deutlich.
Regina Ecker und Gordon Campbell von der Wasserrettung des Arbeiter-Samariterbundes Linz übernahmen Anfang 2024 die Verantwortung für die Überwachung eines Badesees in Oberösterreich. Die Auszeichnung in der Kategorie „Leadership & Management“ erhielten sie für die Entwicklung eines eigenen Einschulungsmoduls für Sanitätskräfte mit besonderem Fokus auf medizinische Herausforderungen und einsatztaktische Maßnahmen bei Wasserunfällen.
Stefan Schrammel von der Berufsrettung Wien entwickelte das standardisierte Übergabeschema „DELIVER“. Es sorgt für eine sichere, vollständige und strukturierte Patientenübergabe im Krankenhaus erleichtert die Kommunikation und erhöht damit die Patientensicherheit erheblich. Die Jury ehrte Schrammel in der Kategorie „Innovation & Nachhaltigkeit“.
Mit dem Camillo Award in der Kategorie „Support“ wurde Bernhard Bürger vom Austrian Institute of Technology ausgezeichnet. Er leistet mit seinen Forschungsprojekten einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung des Rettungswesens – von der Notfallversorgung bis zum Katastrophenmanagement – und erhöht gleichzeitig mit wissenschaftlicher Exzellenz die internationale Sichtbarkeit der Forschung.
Thomas Haidegger von der Landespolizeidirektion Wien initiierte die Sanitätsgruppe für Großveranstaltungen und Ordnungsdienste und erhielt dafür den Award in der Kategorie „Polizei“. Die Sanitätsgruppe ist heute landesweit etabliert und umfasst rund 20 qualifizierte Rettungs- und Notfallsanitäter:innen. Haidegger führte erweiterte Erste-Hilfe-Ausbildungen für Spezialeinheiten ein, reformierte das Erste-Hilfe-Kurswesen und etablierte nachhaltige Ausbildungsprogramme für operative und administrative Bereiche. Zudem koordinierte er zahlreiche Großveranstaltungen und Notfalleinsätze und trägt damit entscheidend zur Sicherheit und Qualität im Rettungswesen bei.
Der Camillo Award in der Kategorie „Bundesheer“ ging an Eugen Zwittig vom Hochgebirgsjägerbattaillon 24 Lienz, der mit den Projekten „Rescuezelt“ und „QUAD-Bergetechniken“ wesentlich zur Patientensicherheit und Versorgungsqualität im Hochgebirge beigetragen hat. In derselben Kategorie wurde Martin Ebner vom Verteidigungsministerium ausgezeichnet. Besonders in der Ausbildung zur erweiterten Selbst- und Kameradenhilfe hat er durch unermüdlichen Einsatz, kontinuierliche Weiterbildung und die Weiterentwicklung von Lehrmaterialien die Qualität entscheidend verbessert.
Mit dem Sonderpreis geehrt wurden die First Responder Fischamend. Initiiert von Michael Girsa sichern sie seit über einem Jahrzehnt die präklinische Versorgung in einer Region mit kritischen Versorgungslücken. Hochqualifizierte Mitglieder erreichen den Notfallpatienten oft innerhalb von nur fünf Minuten und leisten lebensrettende Sofortmaßnahmen noch vor dem Eintreffen von Rettungs- oder Notarztteams. Mit unermüdlichem Einsatz, Kompetenz und Engagement sind die First Responder Fischamend ein unverzichtbarer Pfeiler der regionalen Notfallversorgung.
Hanna Rusterholz
Einführung moderner technologischer Hilfsmittel
Hannah Rusterholz war die treibende Kraft hinter der Einführung moderner Medizinprodukte wie Videolaryngoskope, Kapnometer und elektronischer Raupen-Tragstühle – Innovationen, die Patientensicherheit erhöhen und das Personal entlasten.
Organisatorischen und finanziellen Widerständen begegnet sie mit Fachwissen und Kooperation, wodurch ihre Projekte besonders tragfähig werden.
Mit medizinischer Exzellenz, Innovationskraft und empathischer Führung gestaltet sie die Weiterentwicklung des Rettungswesens aktiv mit und inspiriert Kolleg:innen in der Region.
Foto: Parlamentsdirektion/Arman Rastegar
Der Preis wurde übergeben von Michael Grabner von Laerdal
Bertram Schedler
HERZsicher Reutte
Bertram Schedler hat mit „HERZsicher Region Reutte“ ein einzigartiges Vorzeigeprojekt initiiert. Eine ländliche Region wird flächendeckend mit lebensrettenden Defibrillatoren ausgestattet. Die Kombination aus Ausstattung, niederschwelligem Zugang zu Schulungen und einer nachhaltigen Organisation sin wegweisend.
Mit jahrzehntelangem Engagement, seiner Fachkompetenz und Vorbildwirkung trägt Bertram Schedler maßgeblich zur Qualitätssteigerung im Rettungsdienst bei.

Foto: Parlamentsdirektion/Arman Rastegar
Der Preis wurde übergeben von Alexanfra Tanda, Medi Trans Service GmbH
Schulungskonzept häusliche Gewalt
Isabella Mitter hat mit der Schulung „Umgang mit Betroffenen häuslicher Gewalt im Rettungsdienst“ ein einzigartiges Ausbildungskonzept geschaffen, das verpflichtend in die Aus- und Fortbildung in Tirol integriert wird. Mit ihrem Team entwickelte sie eine Multiplikator:innen-Schulung, die eine nachhaltige Umsetzung sicherstellt.
Das Programm schließt eine Lücke im Einsatzalltag: Es stärkt Handlungssicherheit, verbessert Kommunikation und fördert die Sensibilität der Einsatzkräfte. Mit dem Konzept setzt Isabella Mitter neue Maßstäbe in der Gewaltprävention im Rettungsdienst.

Foto: Parlamentsdirektion/Arman Rastegar
Der Preis wurde übergeben von Michael Gissinger von Spine Base.
David Purkarthofer
Anwendung Fokussierter Sonografie
Medizinercorps Graz
David Purkarthofer setzte die Einführung fokussierter Sonographie durch Notfallsanitäter von der Konzeptentwicklung über Ausbildung bis zur Qualitätssicherung um.
Das Projekt erweitert die präklinische Diagnostik, ermöglicht schnellere Entscheidungen und verbessert die Patientenversorgung deutlich.
Strukturierte Algorithmen, klar definierte Anwendungen und kontinuierliches Feedback sichern die Nachhaltigkeit der Methode.
Damit hat David Purkarthofer eine Innovation geschaffen, die den österreichischen Rettungsdienst entscheidend voranbringt.

Foto: Parlamentsdirektion/Arman Rastegar
Stefan Koloszar von Koloszar Medizintechnik
Regina Ecker und Gordon Campbell
Wasserrettung
Arbeiter Samariter Bund Linz
Regina Ecker und Gordon Campbell übernahmen Anfang 2024 die Verantwortung für die Überwachung eines Badesees in Oberösterreich. Sie entwickelten ein eigenes Einschulungsmodul für Sanitätskräfte – mit besonderem Fokus auf medizinische Herausforderungen und einsatztaktische Maßnahmen bei Wasserunfällen.
Mit großem persönlichen Einsatz, Führungsstärke und Innovationsgeist haben beide ein nachhaltiges und qualitativ hochwertiges System für das Team der Wasserrettung des Arbeiter-Samariter-Bundes in Linz geschaffen.

Foto: Parlamentsdirektion/Arman Rastegar
Der Preis wurde übergeben von Marcel Kohl-Peterke von der HYPO OÖ
Stefan Schrammel
Standardisiertes Übergabeschema
Berufsrettung Wien
Stefan Schrammel entwickelte das standardisierte Übergabeschema DELIVER.
Es sorgt für eine sichere, vollständige und strukturierte Patientenübergabe im Krankenhaus erleichtert die Kommunikation und erhöht damit die Patientensicherheit erheblich.
Die Anwendung ist praxisnah, klar strukturiert und mittlerweile fest im System verankert.
Mit größter Eigeninitiative, Innovationskraft und fachlichem Engagement hat Stefan Schrammel ein wirkungsvolles Werkzeug geschaffen, das die Qualität im Rettungsdienst nachhaltig verbessert.

Foto: Parlamentsdirektion/Arman Rastegar
Der Preis wurde übergeben von Georg Hirsch von Skillqube
Bernhard Bürger
Interdisziplinäre Forschungsprojekte
Bernhard Bürger leistet mit seinen Forschungsprojekten einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung des Rettungswesens – von der Notfallversorgung bis zum Katastrophenmanagement. Mit wissenschaftlicher Exzellenz, interdisziplinärer Zusammenarbeit, und dem Einsatz moderner Technologien mit praktischer Relevanz steigert Bernhard Bürger die Qualität im Rettungswesen nachhaltig und erhöht gleichzeitig die internationale Sichtbarkeit der Forschung.

Foto: Parlamentsdirektion/Arman Rastegar
Der Preis wurde übergeben von Michael Ogertschnig von der Universität für Weiterbildung
Thomas Haidegger
Großveranstaltungsmanagement
LPD Wien
Thomas Haidegger initiierte die Sanitätsgruppe für Großveranstaltungen und Ordnungsdienste, die heute landesweit etabliert ist und rund 20 qualifizierte Rettungs- und Notfallsanitäter umfasst.
Er führte erweiterte Erste-Hilfe-Ausbildungen für Spezialeinheiten ein, reformierte das Erste-Hilfe-Kurswesen und etablierte nachhaltige Ausbildungsprogramme für operative und administrative Bereiche.
Zudem koordinierte er zahlreiche Großveranstaltungen und Notfalleinsätze und trägt damit entscheidend zur Sicherheit und Qualität im Rettungswesen bei.

Foto: Parlamentsdirektion/Arman Rastegar
Der Preis wurde übergeben von Ralf Karlinger von Tasmanian Tiger
Eugen Zwittnig
Österreichisches Bundesheer, Hochgebirgsjägerbattaillon 24, Lienz
Durch innovative Ansätze und die Optimierung von Abläufen hat Eugen Zwittnig die Effizienz, Effektivität und Qualität der Patientenversorgung – insbesondere in der Truppenambulanz – maßgeblich gesteigert.
Mit den Projekten Rescuezelt und QUAD-Bergetechniken verbessert er die Patientensicherheit und Versorgungsqualität im Hochgebirge entscheidend.
Sein empathischer und wertschätzender Umgang schafft ein positives Arbeitsumfeld und fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Mit Innovationskraft, Professionalität und außergewöhnlicher Einsatzbereitschaft leistet Eugen Zwittnig einen nachhaltigen Beitrag zur Qualität im Rettungswesen.

Foto: Parlamentsdirektion/Arman Rastegar
Der Preis wurde übergeben von Johannes Ebner von Steinadler
Martin Ebner
Lebensretter im In- und Ausland
Bundesministerium für Landesverteidigung
Martin Ebner ist seit 18 Jahren beim Österreichischen Bundesheer tätig und bringt wertvolle Erfahrung aus zahlreichen Inlands- und Auslandseinsätzen mit.
Besonders in der Ausbildung zur erweiterten Selbst- und Kameradenhilfe hat er durch unermüdlichen Einsatz, kontinuierliche Weiterbildung und die Weiterentwicklung von Lehrmaterialien die Qualität entscheidend verbessert.
Mit Professionalität, Engagement und der gelungenen Verbindung von Beruf und Ehrenamt leistet Martin Ebner einen außergewöhnlichen Beitrag – sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich.

Foto: Parlamentsdirektion/Arman Rastegar
Der Preis wurde übergeben von Stefan Naber
First Responder Fischamend
First Responder
Initiiert von Michael Girsa sichern die First Responder in Fischamend seit über einem Jahrzehnt die präklinische Versorgung in einer Region mit kritischen Versorgungslücken.
Hochqualifizierte Mitglieder erreichen den Notfallpatienten oft innerhalb von nur fünf Minuten und leisten lebensrettende Sofortmaßnahmen noch vor dem Eintreffen von Rettungs- oder Notarztteams.
Ihr Konzept integriert die First Responder nahtlos in die regionale Alarmierungsstruktur und nutzt modern ausgestattete Einsatzmittel.
Mit unermüdlichem Einsatz, Kompetenz und Engagement sind die First Responder Fischamend ein unverzichtbarer Pfeiler der regionalen Notfallversorgung.
First Responder Fischamend mit Initiator Michael Girsa, Ärztlichem Leiter Raphael van Tulder, und Bürgermeister Thomas Ram

Foto: Parlamentsdirektion/Arman Rastegar
Der Preis wurde übergeben von Oliver Kohle von Pax Bags
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Bundesverband Rettungsdienst
Austrian Paramedic Association
Nebingerstraße 6
A-4020 Linz
SUCHE