HAUPTRPEIS

Kategorie Flugretter:in

Werner Lang

Oberösterreich
Wo kommst du her, wo willst du hin?
Ich komme aus einem kleinen Dorf im oberen Mühlviertel und lebe seit vielen Jahren in Linz. Mehr als vier wunderschöne, ereignisreiche aber auch anstrengende Jahrzehnte als Notfallsanitäter, Flugretter und Ausbildner liegen bereits hinter mir. In der verbleibenden Zeit bis zu meiner Pensionierung möchte ich jeden Arbeitstag genießen und meine Erfahrungen an alle jene weitergeben die sich dafür noch interessieren.
Wie lange und in welchen Funktionen/Tätigkeiten bist du im Rettungsdienst tätig?

Ich bin seit etwas mehr als 40 Jahre im Rettungsdienst tätig. Von Juni 1981 – Februar 1984 als freiwilliger Rettungssanitäter. Seit März 1984 als hauptberuflicher Notfallsanitäter im NAW- und NEF-Dienst. Ab 1988 als hauptberuflicher Flugretter und Leitender Flugretter im Notarzthubschrauberdienst. Seit 1987 als Koordinator für Notarztdienste und Flugrettung des OÖ. Roten Kreuzes. Seit 2004 als Trainer und Teamleiter im Air Rescue College der ÖAMTC-Flugrettung.

Für welche Organisation(en) und wo bist du als Sanitäter:in tätig?
  • Rotes Kreuz Oberösterreich: Notfallsanitäter, Flugretter, Koordinator für Notarztdienste und Flugrettung
  • ÖAMTC-Flugrettung: Flugretter und Trainer
Wie bist du zum Rettungsdienst gekommen?
Ein Freund der bereits im Rettungsdienst tätig war, hat durch seine Erzählungen mein Interesse dafür geweckt.
Was motiviert dich? Was inspiriert dich? Warum engagierst du dich?

Der Notarztdienst und die Flugrettung haben in Österreich Ende der 1970er und Anfang der 1980er-Jahre ihren Anfang genommen. Genau in dieser Zeit des Aufbruches bin ich als junger Sanitäter dazugekommen und habe von meinem Arbeitgeber, dem Oberösterreichischen Roten Kreuz, alle Möglichkeiten bekommen, mich in diesem Bereich zu verwirklichen. Von den Erfahrungen dieser Pionierzeit zehre ich heute noch in vielen Situationen. Vor allem in der Funktion des Koordinators für Notarztdienst und Flugrettung, die ich ab 1987 übernehmen durfte, konnte ich maßgeblich an der Entwicklung und dem Aufbau der Notarztdienste und der Flugrettung in Oberösterreich mitwirken.

In der Flugrettung ist es heute definitiv meine Arbeit als Trainer und Ausbildner im Air Rescue College der ÖAMTC-Flugrettung, die mich am meisten begeistert. Vor allem, die angehenden Flugretter:innen durch ihre gesamte Grundausbildung zu begleiten und ihnen vieles von dem mitgeben zu können, was sich in Jahrzehnten an persönlicher Berufserfahrung angesammelt hat, bereitet mir dabei die größte Freude.

Was ist dein Ausgleich zur Tätigkeit im Rettungsdienst?
Bergsteigen, Wandern, Wohnmobil-Reisen, Handwerken in allen Facetten und meine Oldtimer-Mopeds
Was ist dein Lieblingsessen bzw. Lieblingsgetränk im Dienst?

Ich habe kein Lieblingsessen aber eine Lieblingsmahlzeit. Das gemeinsame Frühstück im NAH- oder NEF-Dienst und dem damit verbundenen persönlichen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen!

Was würdest du einem/einer jungen Rettungssanitäter:in am Anfang der Ausbildung mit auf den Weg geben?
Rund um deine Arbeit im Rettungsdienst wird dir sehr viel Anerkennung, Wertschätzung, Dankbarkeit und auch Bewunderung entgegengebracht werden. All das wird dir Kraft geben für die schwierigen und belastenden Momente dieser Tätigkeit. Achte aber sehr genau darauf was diese Anerkennung aus dir persönlich macht! Der erste Tag an dem dir das was du bist wichtiger wird als das was du machst, sollte der letzte sein an dem du es tust! Im Zentrum unseres Handelns darf einzig und allein nur der Mensch stehen, der auf unsere Hilfe angewiesen ist!
Wenn du 120 Sekunden Zeit hättest, öffentlich auf ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen, was wäre das?
Ich freue mich außerordentlich darüber, für den Camilo Award nominiert worden zu sein. Fühle mich aber nicht berufen, dies mit einem öffentlichen gesellschaftspolitischen oder weltanschaulichen Statement zu verknüpfen.
Welche drei Dinge wünschst du dir für den Rettungsdienst der Zukunft in Österreich?
  • Eine mehrjährige Berufsausbildung die den tatsächlichen Anforderungen dieses schönen Berufes gerecht wird.
  • Daraus resultierend, mehr Professionalität im Rettungsdienst
  • Daraus wiederum resultierend, einen selektiveren Einsatz der Notarztdienste.
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