Bedarf für neues Berufsbild „Notfallsanitäter:in“ wird deutlich sichtbar

Bedarf für neues Berufsbild „Notfallsanitäter:in“ wird deutlich sichtbar

Pressestatement des Bundesverbands Rettungsdienst (BVRD.at) zu
https://vorarlberg.orf.at/stories/3290891/ „SPÖ beantragt Sanitätsdienst in Gemeinden“


Linz, 28. Jänner 2025

Die aktuellen Diskussionen über den Einsatz von „Gemeindenotfallsanitäter:innen“, „Acute Community Nurses“ oder „Community Paramedics“ verdeutlichen eine Versorgungslücke im österreichischen Gesundheitswesen. Es fehlt ein Berufsbild, das Gesundheitsprobleme vor Ort lösen, kleinere Anliegen selbstständig klären und den Gesundheitspfad effizient steuern kann.

Der Vorschlag, Pflegekräfte mit Notfallkompetenzen auszustatten, mag kurzfristig attraktiv erscheinen, verschärft jedoch langfristig den Pflegefachkräftemangel in Krankenhäusern, Pflegeheimen und mobilen Diensten. Gleichzeitig wird der Rettungsdienst weiter zum reinen Transportdienstleister degradiert. Dabei liegt genau hier ein bisher völlig ungenutztes Potenzial.

Als zukunftsweisende Lösung sollte ein Teil der Sanitäter:innen gezielt weiterqualifiziert werden, um genau diese Versorgungslücke zu schließen. Dafür braucht es einen neuen, attraktiven Gesundheitsberuf, der sich international bereits bewährt hat: Notfallsanitäter:innen mit einer dreijährigen Ausbildung auf Fachhochschulniveau.

Denn derzeit bleibt dem Rettungsdienst nur eine Antwort: der Transport ins Krankenhaus. Doch für viele Patient:innen ist das keine zufriedenstellende Lösung ihres Gesundheitsproblems. Die Folge sind überfüllte Ambulanzen und kontinuierlich steigende Transportzahlen. Mit einer umfassenden Ausbildung könnten Sanitäter:innen vor Ort gezielt versorgungswirksam tätig werden, kleinere Anliegen direkt lösen und so das Gesundheitssystem nachhaltig entlasten und verbessern.

Der BVRD.at fordert deshalb die Einführung einer zusätzlichen dreijährigen Ausbildungsstufe für Notfallsanitäter:innen auf Fachhochschulniveau mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten (z.B. im Rettungsdienst, als Gemeindenotfallsanitäter:in, in Krankenhäusern oder PVZ).„Wir sehen jetzt, wie dringend wir dreijährig ausgebildete Notfallsanitäter:innen brauchen, die auch als Gemeindenotfallsanitäter:innen eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung übernehmen und unnötige Krankenhaustransporte verhindern können,“ erklärt Clemens Kaltenberger, Vizepräsident des BVRD.at. „Sanitäter:innen haben eine Schlüsselrolle im Gesundheitssystem, die bisher unterschätzt wird. Es ist höchste Zeit, diese Fachkräfte durch gezielte Qualifikationen so auszustatten, dass sie ihrer Verantwortung gerecht werden können.“

Clemens Kaltenberger

Vizepräsident BVRD.at

Wir sehen jetzt, wie dringend wir dreijährig ausgebildete Notfallsanitäter:innen brauchen, die auch als Gemeindenotfallsanitäter:innen eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung übernehmen und unnötige Krankenhaustransporte verhindern können. Sanitäter:innen haben eine Schlüsselrolle im Gesundheitssystem, die bisher unterschätzt wird. Es ist höchste Zeit, diese Fachkräfte durch gezielte Qualifikationen so auszustatten, dass sie ihrer Verantwortung gerecht werden können.“

Weiterführende Links

Positionspapier des BVRD.at: https://www.bvrd.at/positionspapier/
Initiative Zukunft Rettungsdienst: https://www.zukunft-rettungsdienst.at

Über den BVRD.at

Der Bundesverband Rettungsdienst (BVRD.at) ist ein gemeinnütziger Verein und versteht sich als organisationsübergreifende Plattform und Fachvertretung für alle im Rettungsdienst tätigen Personengruppen. Als Interessensvertretung für Sanitäterinnen und Sanitäter setzt er sich mit Aktivitäten zur fachlichen Förderung und organisationsübergreifenden Vernetzung für die Weiterentwicklung und Anliegen eines modernen, patientenorientierten und qualitativ hochwertigen Rettungsdienstes in Österreich ein. Mit dem Camillo Award verleiht er jedes Jahr all jenen herausragenden und engagierten Sanitäter:innen in Österreich Sichtbarkeit, die qualitativ zur Weiterentwicklung im Rettungsdienst beitragen.

Kontakt: office@bvrd.at