Spotlight

Bei unserem virtuellen Fortbildungsformat „Spotlight“ mit rund 120 Teilnehmer:innen ging es Ende Februar um zwei spannende Themenbereiche.

Markus Karlseder von der Firma Mindconsole stellte die Vielfalt an Möglichkeiten für den Einsatz von virtual Reality in Trainings und Übungen dar. So ermöglicht die Technologie mit der VR-Brille etwa das fokussierte Trainieren bei vergleichsweise geringem Ressourcenaufwand. Gerade komplexe Situationen wie etwa Großschadensereignisse lassen sich virtuell in beeindruckender Weise darstellen und können in Trainings und Ausbildungen breit eingesetzt werden. Damit wäre das Beüben gewisser Bereiche aus derartigen Szenarien nicht mehr beschränkt auf wie sonst meist wenige, ausgewählte Übungsteilnehmer:innen. In verschiedenen Forschungsprojekten geht es jetzt darum, die Technologie für den Einsatz im Rettungsdienst weiterzuentwickeln. Drei Punkte lassen sich nach dem Ausblick in die virtuellen Trainingsumgebungen der Zukunft klar ableiten: Virtual Reality ist weit mehr als eine Spielerei, sie ist immer in Ergänzung zu herkömmlichen Trainings und Simulationen und nicht als deren Ersatz zu sehen und selbst die beste Technologie kann keine Erfolge erzielen, solange Lernziele nicht vorab klar definiert sind.


Zwei Beamte vom Einsatzkommando Cobra stellten im zweiten Vortrag das taktische Sanitätskonzept der Polizei vor. Ziel ist dabei die frühzeitige Versorgung von Verwundeten (Opfer, Unbeteiligte, Täter) bei polizeilichen Spezialeinsätzen, also die notfallmedizinische Versorgung durch in besonderer Weise geschulter Ersthelfer:innen und Sanitäter:innen der Polizeieinheiten in taktischen Lagen. Zum Einsatz kommt es derzeit beim Einsatzkommando Cobra, der Einsatzeinheit WEGA, der Einsatzeinheiten EE sowie der Schnellen Interventionsgruppen SIG. Auch wenn im Einsatzgeschehen die Taktik vor der Medizin steht – also das Augenmerk auf der Gefahrenabwehr liegt – so gilt es, mit einfachen Mitteln ein unmittelbares Verbluten (Tourniquet), einen Spannungspneumothorax (Chest Seal) und eine Atemwegsverlegung (Seitenlage oder Wendltubus) abzuwenden. Checklisten, die nach dem cABCDE Schema aufgebaut sind, geben den Beamt:innen Sicherheit in der Anwendung. Eine Ausweitung des Konzepts auf z.B. den Streifendienst erscheint durchaus erstrebenswert, da gerade diese Kolleg:innen meist die ersten vor Ort sind. Was man sich für den zivilen Rettungsdienst mitnehmen kann, ist das Training mit Checklisten sowie das Augenmerk auf die mentale Vorbereitung auf Ausnahmesituationen und eine gute Kommunikation.